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Gleichstellungsbeauftragte Ursula Geiger will Einwohnerinnen ermutigen, in die Politik zu gehen / Erfahrungsberichte von weiblichen Abgeordneten
(Hildesheimer Allg. Zeitung, 04.02.11) Bad Salzdetfurth. "Frauen für Bad Salzdetfurth" zur Kommunalwahl im September – so die Einladung der Gleichstellungsbeauftragten Ursula Geiger. Vier Frauen berichteten im Bad Salzdetfurther Rathaus über ihre Erfahrungen in der Kommunal- und Landespolitik. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, Frauen für die Politik zu gewinnen.
Ursula Geiger stellte zu Anfang des Informationsabends die These auf: "Politik und Wetter sind unausweichlich". Doch gebe es, im Gegensatz zum Wetter, in der Politik die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Denn Politik sei eine viel zu ernste Sache, um sie allein den Männern zu überlassen, sagte Moderatorin Isabell C. Krone. Frauen brächten alles mit, was in der Politik und insbesondere in der Kommunalpolitik unentbehrlich sei: Kommunikationsfreude, Interesse am örtlichen Geschehen, Ideenreichtum, Flexibilität und nicht zuletzt Durchhaltevermögen.
Dass Männer und Frauen unterschiedlich denken und fühlen, sei hinlänglich bekannt. Doch gerade diese Kombination bringe oft ein gutes Ergebnis hervor. Da konnten die Politikerinnen, die aus ihrem politischen Alltag berichteten, nur zustimmen.
Der parteilosen Ortsbürgermeisterin Corinna Litwin-Reulecke aus Neuhof bei Lamspringe sei ihre Unabhängigkeit sehr wichtig. Sie machte den Frauen Mut, die sich keiner Partei anschließen, sich aber in ihrem Heimatort engagieren möchten: "Das klappt nicht immer auf Anhieb". Bei ihr funktionierte es. Sie rückte im Laufe einer Wahlperiode nach und hat im Laufe der Jahre so gute Arbeit geleistet, dass sie inzwischen vom Gemeinderat zur Bürgermeisterin gewählt wurde. Sie sei ein gutes Beispiel für Hartnäckigkeit. Auch der Werdegang von Stefanie Uhlig, für die SPD im Hildesheimer Kreistag, ist typisch für eine Kommunalpolitikerin. Sie wurde angesprochen, sich im Ortsrat zu engagieren. Schnell war ihr klar: "Das, was dort gemacht wird, kann ich mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser".
Für Maria Kurth, CDU-Ratsfrau im Stadtrat Hildesheim und Kreisvorsitzende der Frauenunion, ist klar, dass nur ein kreatives Miteinander von Frauen und Männern, Jungen und Alten die Aufgaben für eine gelingende Zukunft meistern könne. Sie habe durch ihre politische Arbeit Hildesheim neu kennengelernt und weiß um Abfallbeseitigung und Finanzen besser Bescheid, als vor ihrer aktiven Zeit. Die provokativste These des Abends vertrat Elke Twesten. Die Landtagsabgeordnete der Grünen glaube, dass Männer in die Politik gehen, um etwas zu werden, Frauen, um etwas zu bewirken. "Seien Sie mutig und trauen Sie sich", forderte die Landtagsabgeordnete auf.
Anne Maibaum aus Wehrstedt kam als Interessentin für den Ortsrat und ging vielleicht als Kandidatin für den Stadtrat. Sie wurde noch am Abend angesprochen, ob sie nicht für den Stadtrat kandidieren wolle. Das wolle sie nun mit der Familie besprechen. Auch Malgorzata- Schymalla-Gaj überlegt, ob sie sich zur Kommunalwahl aufstellen lässt. Dabei wollte sich die gebürtige Polin gar nicht mit Politik beschäftigen. Doch ihre Erfahrungen mit Behörden als Migrantin und Deutschlehrerin haben sie dazu gereizt, sich dem Thema Kommunalpolitik doch zu stellen.
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