Aufruf zum Widerspruch

Gemeinde, Bürger und Landwirte wollen Höchstspannungsleitung verhindernDie Bürgerinitiative "Erdkabel/Innerstetal und Umgebung" ruft in engem Schulterschluss mit der Gemeinde Holle und den Landwirten der Region zum Widerspruch gegen die geplante 380kv-Höchstspannungsleitung von Wahle nach Mecklar auf.

Gemeinde, Bürger und Landwirte wollen Höchstspannungsleitung verhindern

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 03.08.10) Holle. Es ist fünf vor zwölf: Die Bürgerinitiative "Erdkabel/Innerstetal und Umgebung" ruft in engem Schulterschluss mit der Gemeinde Holle und den Landwirten der Region zum Widerspruch gegen die geplante 380kv-Höchstspannungsleitung von Wahle nach Mecklar auf. Möglichst viele Bürger sollen motiviert werden, im Raumordnungsverfahren eine Stellungnahme gegen das Vorhaben der Firma Transpower (ehemals E.on-Netz GmbH) abzugeben.

Vor einem Großplakat am Holler Rathaus wurde die Aktion jetzt vorgestellt. Bürgermeister Klaus Huchthausen hofft, dass sich viele Bürger mit individuellen Einwänden zu Wort zu melden. Denn jeder Widerspruch müsse im Einzelfall bearbeitet werden. Der Anfang ist gemacht: Kurz nach Beginn der Aktion lagen 50 Schreiben im Rathaus vor, so der Bürgermeister.

Die Bürgerunitiative (BI) hat schon ordentlich vorgearbeitet. Sie fand in Christian Piskulla einen Unterstützer, der auf eigene Rechnung Flyer sowie zwei Großund 50 DIN-A1-Plakate drucken ließ. 4000 Flyer werden dieser Tage an die Haushalte verteilt sowie an Ständen vor den Supermärkten unter die Menschen gebracht. Piskulla leitet im Landkreis Peine eine Schulungs- und Werbefirma und wird bald nach Holle ziehen. "Ich habe mich eingebracht, um die Bevölkerung aufzurütteln", sagte er.

Dann erläuterte BI-Sprecherin Heike Krause die Aktivitäten im Detail: Für die Gemeinde Holle endet am 27. August die Frist, bis zu der jeder Bürger eine Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren abgeben kann. "Unser Flyer ist eine Anregung für eine eigene Stellungnahme. Die genannten Aspekte sind Beispiele. So kann jeder sich auf gesundheitliche Risiken für Menschen und Tiere beziehen." Am besten sei es, eine individuelle Stellungnahme zu verfassen. Krause: "Vielleicht kommt ja jemand ja auf Ideen, die wir noch nicht hatten."

Wie Luttrums Ortsvorsteher Hartmut Franke: "Ich bin Landwirt und befürchte, falls die EU Bestimmungen für die Landwirtschaft verschärft werden, dass ich unter der Höchstspannungsleitung kein Getreide mehr anbauen darf, das in die Nahrungsmittelkette gelangt." Für Luttrum lädt der Ortsvorsteher für Donnerstag, 5. August, 19 Uhr, zu einer Bürgerversammlung ins Dorfgemeinschaftshaus ein.

Als Höhepunkt der BI-Aktionsreihe wird am Sonnabend, 21. August, 14 Uhr, ein Demonstrationszug mit Treckerkorso stattfinden. Von der Luttrumer Feldmark bei Landwirt Schrader aus wird der Zug entlang der geplanten Freileitungstrasse von Luttrum zu den ehemals für die Trasse vorgesehen Ortschaften Westerlinde und Wartjenstedt verlaufen. Über 40 Trecker werden erwartet. Krause und Franke sind sich dabei einig, dass es auch um die Demonstration von Einigkeit gehe, denn: "Das Ding gehört einfach nicht in die Landschaft, wenn überhaupt, dann gehört es unter die Erde."

Schließlich verweist Krause auf die neu eingerichtete BI-Homepage, auf der Informationen und Tipps gegeben werden, wie die Stellungnahme verfasst werden können. Ferner sind die geplanten Aktivitäten in der Region genannt. Kontakt: www.bi-erdkabel-innerstetal.de und 380kV-erdkabel@remove-this.gmx.de.

Kategorie

Energie | Umwelt, Naturschutz, Klimaschutz

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