Arbeitsmarkt: Statistische Tricks und Jubel-Championat helfen nicht gegen Fachkräftemangel

Zu den Arbeitsmarktzahlen für den Monat Oktober erklärt Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik:

Der Trend auf dem Arbeitsmarkt ist positiv, aber trotzdem sind die Zahlen geschönt. Fakt ist: Die Unterschreitung der Schallmauer funktioniert nur, weil über eine Viertel Million Arbeitslose in der Statistik nicht auftauchen. Betroffen sind fast 86.000 Ältere, denen ein Jahr lang kein Beschäftigungsangebot gemacht werden konnte sowie mehr als 185.000 Menschen, die zurzeit nicht von der Bundesagentur betreut werden. Nur weil Arbeitsministerin von der Leyen mit der Statistik schummelt, kann sie ihre Jubelmeldung überhaupt absetzen.

Sorgen bereitet aber vor allem die Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Langzeitarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel. In Schauerfensterreden verspricht von der Leyen Qualifizierung für Zukunftsberufe. In Wirklichkeit streicht sie allein 2011 bei die Förderung für Arbeitslosengeld-II-Bezieher 1,3 Milliarden Euro. Bis 2014 will sie insgesamt 16 Milliarden Euro wegkürzen. Damit verbaut sie denjenigen die Chance auf einen Job, die die Hilfe am nötigsten haben. Zwei von fünf Arbeitslosen haben keinen Berufsabschluss, jeder sechste Arbeitslose hat keinen Schulabschluss. Solche Probleme lösen sich nicht von selbst, sondern nur mit Qualifizierung. Sonst werden hohe Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel über kurz oder lang Realität werden.

Kategorie

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

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