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27.10.12 –
Zitate von Weil und Nacke sowie Kalisalz-Untersuchungen als Indizien betrachtet
(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 27.10.12) Giesen/Kreis Hildesheim. Überlegt das Land, in den Kali-Schächten bei Giesen Atommüll einzulagern? Das befürchtet Rita Krüger, Mitglied im Kreisvorstand der Linken und Landtags-Kandidatin für den Wahlkreis Hildesheim. Die Linkspartei plant dazu nächste Woche eine Anfrage an die Landesregierung. "Hier stinkt etwas gewaltig, und wo Rauch ist, ist auch Feuer", sagt Krüger.
Mit "Rauch" meint Krüger eine Reihe von Aussagen und Ereignissen in jüngster Zeit. So habe bei der Podiumsdiskussion zur Landtagswahl im Audimax der Uni (diese Zeitung berichtete) der CDUVertreter Jens Nacke auf die Frage, ob das Kalisalz-Lager in Giesen als Atommüll- Endlager geprüft werde. Nacke hatte erwidert: "Da müssen Sie schon Herrn Weil (Spitzenkandidat der SPD, Anm. d. Red.) fragen, immerhin hat der Hildesheim als Endlager ins Spiel gebracht."
Tatsächlich hatte Weil in einem Interview mit dieser Zeitung vor einiger Zeit erklärt, neben Gorleben kämen "bei einer entsprechenden geologischen Eignung" auch andere Standorte in Niedersachsen in Frage. Auf die konkrete Nachfrage der HAZ: "Also auch im Emsland oder im Landkreis Hildesheim?" hatte Weil geantwortet: "Theoretisch auch im Emsland, auch in Hildesheim, in allen Teilen Niedersachsens, vor allem aber auch in Baden-Württemberg und Bayern."
Kurz nach diesem, Interview habe die HAZ über verstärkte Untersuchungs-Aktivitäten am Kalisalz-Standort in Giesen berichtet, "bei denen es sich angeblich um die genehmigungsrechtliche Prüfung der Wiederaufnahme der Kali-Produktion handeln soll", so die Linke weiter. Kommentar (Tarek Abu Ajamieh)
Unverantwortlich und absurd
Dass Parteien im Wahlkampf verbissen versuchen, aus jeder Schwäche des politischen Gegners Kapital zu schlagen und sie zum Skandal aufzupumpen, ist nichts Neues. Doch was die Linke in Sachen Atommüll-Endlager macht, ist unverantwortlich. Zu offensichtlich schürt die Partei ohne jede Grundlage Ängste. Das beginnt mit der Behauptung, SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil habe Hildesheim als Standort für ein Atommüll-Endlager genannt. Richtig ist, dass Weil keinen Standort ausschließen wollte und deshalb konsequenterweise auch Hildesheim nicht ausschloss, als ihn ein Journalist gezielt danach fragte. Er hätte auch Haselünne, Hannover oder Hohegeiß nicht ausgeschlossen. Mit Blick auf Weil und CDU-Mann Jens Nacke eine große Koalition zu vermuten, die den Menschen im Landkreis heimlich Atom- Fässer unterjubeln will, ist aberwitzig. Und als "Beleg" die Untersuchungen von Kali und Salz für einen möglichen Neustart des Rohstoff-Abbaus im Giesener Schacht in Richtung Atomlager umzudeuten, ist entweder eine wirre Verschwörungstheorie oder bewusste Fehlanalyse. Beides lässt sich auch mit dem Wahlkampf nicht entschuldigen.
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