BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Hildesheim

Geologe hält Deponie für geeignet

Markus Herrmann vom Hildesheimer Ingenieurbüro "Dr. Röhrs und Herrmann" hält das alte Bethelner Deponiegelände als Lagerstätte für Boden- und Bauschutt für sehr gut geeignet. "Die Deponie muss aber nachgerüstet werden", betonte er während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Samtgemeinde Gronau.

21.07.12 –

Start bei Betheln aber wohl frühestens in anderthalb Jahren / Ersatz für Sarstedt

(Quelle: Hildesheimer Allg. Zeitung, 21.07.12)  Betheln. Markus Herrmann vom Hildesheimer Ingenieurbüro "Dr. Röhrs und Herrmann" hält das alte Bethelner Deponiegelände als Lagerstätte für Boden- und Bauschutt für sehr gut geeignet. "Die Deponie muss aber nachgerüstet werden", betonte er während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Samtgemeinde Gronau.

Wie berichtet, hatte die Betreiber-Firma der Bethelner Deponie, die Fischer GmbH, 2009 die Ablagerung von Boden und Bauschutt gestoppt, weil die Anlage nach rechtlichen Änderungen nicht mehr den Anforderungen entsprach. Seither hatte Fischer nur noch schadstofffreie Böden angenommen und eine Anlage für Bauschuttrecycling betrieben. Jetzt will die Firma wieder den Status einer "richtigen" Bauschutt-Deponie erlangen. Insgesamt hätte die Deponie auf einer Fläche von rund 14 Hektar ein Volumen von circa 1,4 Millionen Kubikmetern. "Die Entscheidung liegt beim staatlichen Gewerbeaufsichtsamt in Hannover", so Herrmann. "Wir möchten aber schon jetzt die Bevölkerung umfassend informieren."

Herrmann erinnerte daran, dass die Firma Fischer westlich der Straße von Betheln nach Heyersum bereits seit Mitte der 60er Jahre ein Abbaugebiet für Kies und Sand betreibe. 2006 habe die Firma bei der Gemeinde Nordstemmen eine Erweiterung des Abbaugebietes in Richtung Burgstemmen beantragt. Das gesamte Abbaugebiet wäre dann rund 500 Meter lang. "Das Unternehmen hat allerdings eine Rückverfüllungspflicht", erklärte der Geologe. Dieser Verpflichtung habe die Firma mit der Deponierung von Bauschutt nachkommen wollen. 2009 habe Fischer die Ablagerung allerdings stoppen müssen, weil die Anlage nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprach. Zwischenzeitlich habe die Firma beim Gewerbeaufsichtsamt eine Voranfrage eingereicht, ob sie eine Bauschuttdeponie der Klasse 0, mit dem niedrigsten Anteil an Schadstoffen, betreiben könne. Das habe die Behörde jedoch abgelehnt, weil dieses Material auch problemlos beim Straßenbau verwendet werden könne. Gleichzeitig habe der Landkreis vorgeschlagen, eine Deponie der Klasse 1 zu beantragen, zumal die Deponie in Sarstedt in einigen Jahren verfüllt sei.

Zum Bauschutt der Klasse 1 gehören beispielsweise Beton, Ziegel, Glas und Baustoffe auf Gipsbasis. Um das Grundwasser zu schützen, sei allerdings eine Abdichtung erforderlich. "Fischer will deshalb Ton-Boden ranschaffen", berichtete der Geologe. Erforderlich sei außerdem eine 2,5 Millimeter dicke Kunststoffdichtungsbahn. "Sie ist absolut wasserundurchlässig", so der Experte. Von oben müsse die Deponie ebenfalls mit einer Kunststoffbahn abgedichtet werden. Die Deponie kann wohl frühestens in anderthalb Jahren in Betrieb gehen. "Wir rechnen mit rund 50000 Kubikmetern Bauschutt pro Jahr", so der Geologe. Das ergäbe eine Betriebsdauer von 25 bis 30 Jahren. "Dafür wären 15 bis 20 Lastwagen pro Tag unterwegs", so Herrmann. Verteilt auf die beiden Richtungen nach Betheln und nach Heyersum geht er von jeweils acht Lastwagen am Tag aus.

Kategorie

Wasserversorgung, Abwasser, Abfallbeseitigung, Recycling

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